Sport in Kürze:
Der erste internationale Wettkampf des Jahres der deutschen Nationalmannschaft im Para Schwimmen ist vorbei: Beim Auftakt der World Series im italienischen Lignano stach besonders Maurice Wetekam aus dem sechsköpfigen Aufgebot von Bundestrainerin Ute Schinkitz heraus. Der 17-jährige Schüler von der SG Bayer landete zweimal auf dem Treppchen im Youth Final. Lignano war ein erster Meilenstein auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt, den Weltmeisterschaften in Manchester vom 31. Juli bis 6. August.
Deutschlands Rollstuhlcurling-Nationalteam hat die Weltmeisterschaften im kanadischen Vancouver auf Platz zehn beendet. Im Mixed-Double-Wettbewerb fehlte in der Gruppenphase ein Sieg zum Einzug in die Entscheidungsspiele. Dabei hat das deutsche Duo fünf Erfolge in acht Spielen gefeiert und sogar den späteren Weltmeister bezwungen.
Als Dr. Karl Quade 1988 bei den Paralympics in Seoul als Volleyballer die Goldmedaille gewann, war Spitzensportförderung im Para Sport noch ein Fremdwort. 35 Jahre später blickt Quade in seiner Funktion als Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) auf eine gänzlich andere Situation und eine Entwicklung, die vor allem in der jüngeren Zeit rasant an Fahrt aufgenommen hat. Nun gibt es zwei neue Fördermöglichkeiten, von der vor allem Athlet*innen im Studium und in der Ausbildung sowie die Medaillengewinner*innen profitieren.
Erfolgreicher Saisonabschluss für die deutsche Para Ski nordisch-Nationalmannschaft: Im finalen Wettkampf im amerikanischen Soldier Hollow hat Anja Wicker ihre Führung im Langlauf-Gesamtweltcup verteidigt. Linn Kazmaier durfte in Abwesenheit sogar doppelt feiern. Und auch für Nico Messinger und Marco Maier gab es Grund zur Freude.
Deutschlands Rollstuhlcurling-Team startet am Samstag im kanadischen Vancouver im Mixed-Double-Wettbewerb in die Weltmeisterschaften (4. bis 12. März 2023). Dabei ist vor allem eines sicher: Es wird ein Turnier voller Fragezeichen. Erst zum zweiten Mal findet eine WM im zweiköpfigen Mixed-Double statt, bei der Premiere landete das deutsche Team im vergangenen Jahr auf Platz neun.
Seit sechs Monaten ist Stefan Kiefer Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes und Nationalen Paralympischen Komitee e.V. (DBS). Im Interview spricht Kiefer über bisherige Highlights, den Ausblick auf dieses Jahr, die Paralympics 2024 sowie über den Status quo und Ziele für den Behindertensport in Deutschland.
Premiere im Para Snowboard: Am Wochenende des 18. und 19. Februar trifft sich in Grasgehren im Allgäu erstmals die Welt-Elite in Deutschland. Für Deutschlands Vorzeige-Athlet Christian Schmiedt ist das „gigantisch“ – und eine große Chance für die junge Sportart allgemein, die dadurch an Bekanntheit gewinnen soll.
„Die Sehbehinderung ist ein Teil von mir – aber das ist nicht das Einzige! Ich bin gesund, ich habe ganz viel, ich kann ganz viel, ich sehe halt nur noch schlecht. Aber das bestimmt nicht meine Persönlichkeit!" Diese Worte stammen von Nikolai Kornhaß. Der 29-Jährige ist Europameister, WM-Dritter und Bronzemedaillengewinner bei den Paralympics im Para Judo. Kornhaß hat eine Sehbehinderung – und zählt genau wie Para Schwimmerin Elena Krawzow zu den Hinguckern. Hingucker – das ist der Titel einer Videoreihe des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), die auf den Sport von Menschen mit Sehbehinderungen aufmerksam machen soll.
Die Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) fördert Projekte, Sportler*innen und Veranstaltungen rund um den Sport von Menschen mit Behinderung. 2023 bekommt die Unterstützung eine neue Dimension, denn die Stiftung wird Partner der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten und präsentiert damit große Vielfalt.
Deutschland bewegt sich zu wenig – das zeigen insbesondere Studien zum Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen. Ein zusätzliches Problem für Menschen mit Behinderung ist, dass es nach wie vor zu wenige Sportangebote gibt und die bestehenden Sportmöglichkeiten noch weitestgehend unbekannt sind. Dem möchte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) entgegenwirken: Mit der „SportWoche für Alle“, die vom 22. bis 29. September 2023 im gesamten Bundesgebiet stattfindet, will der DBS auf das umfangreiche und vielseitige Sportangebot für Menschen mit Behinderung aufmerksam machen – und für neue Angebote werben.