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Gruppenbild des ganzen Teams (Rollstuhlfahrende vorn, stehende hinten) mit fröhlichen Gesichtern bei Sonne am Pier.
Foto: Team Paracanoe Germany

Fünf Podestplätze für die deutschen Parakanuten

„Ich bin super-happy über die Silbermedaille. Am Ende hat ein bisschen gefehlt auf die Ungarin, aber bis Paris ist ja noch viel Zeit um das herauszuholen.“ Sagte eine strahlende Anja Adler nach dem Gewinn der Silbermedaille im Kajak der Kl 2. Die 35-jährige Rollstuhlfahrerin vom SV Halle zeigte einen starken Start, musste dann aber die Ungarin Katalin Varga ziehen lassen. Mit ihrem Doppelstart bei diesen Europameisterschaften zeigte sie auch ihre Stärken im Va´a der Vl 3. Dort holte sie sich den undankbaren vierten Platz. „Mein Fokus liegt voll auf dem Kajak, da ich da in Paris starten werde. Ich wollte einfach wissen, wo ich im Va´a stehe.“ sagte Anja Adler dazu. Sie lobte den neuen Va´a, eine Neu-Entwicklung von Richard Pokorny bei der FES sehr. „Er ist deutlich weniger windanfällig und fährt sich super.“ Sagte sie nach dem ersten Rennen mit dem Boot.

Edina Müller vom Hamburger KC holte die zweite Silbermedaille für das deutsche Parakanu-Team. „Es waren für mich schwierige Bedingungen mit dem Wind von schräg vorn. Ich bin wohl die leichteste Sportlerin in der Konkurrenz der Startklasse Kl 1, und da komm ich nicht so gut damit zurecht. Am Ende fehlte noch ein bisschen, aber ab Juli liegt der Fokus voll auf den 200m Rennen in Paris. Vorher starte ich noch in meiner Heimatstadt Hamburg bei den Norddeutschen Meisterschaften.“ Anaylsierte die 40-jährige Sporttherapeutin gleich nach dem Kajakrennen die Situation. Auch sie war bereits am Freitag im Va´a der Startklasse Vl 2 ins Rennen gegangen. Dort holte sie sich einen starken vierten Platz. Sie gehört in der Vl 2 auf Grund ihrer hohen Einschränkung zu den Sportlern am unteren Ende der Startklasse. „Der Va´a Wettkampf diente dazu, die Spannung vor dem Kajak-Rennen, das erst am letzten Wettkampftag stattfand, hochzuhalten.“ Erklärte der Bundestrainer und fügte hinzu: „Die Spritzigkeit am Start im Kajak war schon sehr gut.“

Ein vierter Platz ging an Felicia Laberer. „Die Leistungsdichte in der schnellsten Startklasse Kl 3 wird immer größer. Es wird im Hinblick auf die Paralympics sicher von der Tagesform jeder einzelnen Paddlerin abhängen, wer die Bootsspitze vorne haben wird.“ Sagte der Bundestrainer zu der Situation in dieser Startklasse. Die 23-jährige Paddlerin vom SC Berlin Grünau konzentriert sich neben ihrem Studium voll auf ihren Start bei den Paralympics in Paris.

Lillemor Köper, die Vereinskameradin von Edina Müller beim Hamburger KC, holte sich ebenfalls eine Silbermedaille. Sie kämpfte auch mit dem starken Gegenwind. In ihrer Startklasse Vl 1, bei dem die hoch Querschnitts-gelähmten Paddlerinnen das Boot nur mit der Kraft aus Schultern und Armen vorwärts bewegen, wird es dann sehr Kräfte-zehrend. Im gleichen Rennen erkämpfte sich Esther Bode, ebenfalls Hamburger KC, die Bronzemedaille. Sie sagte hinterher: „Ich bin froh, hier überhaupt starten zu können. Eine schmerzhafte Verletzung hat mich doch recht eingeschränkt.“

Moritz Berthold  holte sich in seinem Rennen in der Startklasse Vl 1 die Bronzemedaille. „Die Medaille war mein Ziel. Es war ein mega fight und ich bin total stolz, dass ich meine Trainingsleistungen hier abrufen konnte.“ Der Bundestrainer bestätigte: “Moritz zeigt eine deutliche Entwicklung durch sein Training seit dem letzten Jahr.“ Der 25-jährige Rollstuhlfahrer vom ESV RAW Cottbus kam deutlich vor Abdullah Zaror, SV Halle, der in seinem ersten internationalen Wettkampf den achten Platz belegte, ins Ziel.

Maik Polte holte sich im Finale der Vl 3 einen achtbaren achten Platz. Das Erreichen des Finales war für ihn bereits ein großer Erfolg. Sein Vereinskamerad vom SV Halle, Anas Al Khalifa schied im Semifinale der Vl 2 aus. 

 „Die Leistungen unserer Sportlerinnen in den paralympischen Disziplinen spiegeln voll den Saisonaufbau wieder.“ Sagte Bundestrainer André Brendel nach den letzten Endläufen bei den Europameisterschaften der Kanuten und Parakanuten im ungarischen Szeged. „Sie sind die Rennen voll aus dem Training heraus gefahren, und haben in den Rennen alles umsetzen können, was vorher bearbeitet worden war. Daher bin ich sehr zufrieden mit den Leistungen des gesamten Teams.“

Am Freitag hatten bereits die II-Paddler der deutschen Mannschaft für viele Medaillen gesorgt. Sie holten sie in den Wettbewerben im Kajak-Einer und Unified-Zweier dreimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze.

Der nächste internationale Wettkampf wird für einige Sportlerinnen und Sportler noch die Marathon Europameisterschaft im polnischen Poznan sein, für die Paralympics-Starterinnen Edina Müller, Anja Adler und Felicia Laberer stehen die Paralympics mit den Rennen Anfang September als Saison-Highlight bevor.

Alle Ergebnisse sind unter 

https://timetable.europecanoeevents.com/index.php?gmt=1&gmt2=-60

zu finden.