Sport in Kürze:
Para Kanu: Fünf EM-Medaillen für Deutschland
Bei den Para Kanu-Europameisterschaften im ungarischen Szeged haben sich allen voran die Damen in sehr guter Form präsentiert. Für Edina Müller, Anja Adler und Lillemor Köper gab es jeweils die Silbermedaille zu bejubeln – Esther Bode freute sich außerdem über Bronze. Den dritten Platz gab es auch für Moritz Berthold. Bundestrainer André Brendel war mit den gezeigten Leistungen seines Teams sehr zufrieden.
„Die Leistungen unserer Sportlerinnen in den paralympischen Disziplinen spiegeln voll den Saisonaufbau wider. Sie sind die Rennen voll aus dem Training heraus gefahren und haben in den Rennen alles umsetzen können, was vorher bearbeitet wurde. Daher bin ich sehr zufrieden mit den Leistungen des gesamten Teams", lobte André Brendel.
Ebenfalls sehr erfreut über ihre eigene Leistung war auch Anja Adler. Nach der Bronzemedaille bei der WM vor gut drei Wochen wurde es dieses Mal sogar der zweite Platz: „Ich bin super happy über die Silbermedaille. Am Ende hat ein bisschen gefehlt auf die Ungarin, aber bis Paris ist ja noch viel Zeit, um das herauszuholen.“ Die 35-jährige Rollstuhlfahrerin vom SV Halle zeigte im Kajak der Startklasse Kl 2 einen starken Start, musste dann aber die Ungarin Katalin Varga ziehen lassen. Adler ging bei diesen Europameisterschaften außerdem im Va´a an den Start. Dort belegte sie in der Startklasse Vl 3 den undankbaren vierten Platz. „Mein Fokus liegt voll auf dem Kajak, mit dem ich in Paris starten werde. Ich wollte einfach wissen, wo ich im Va'a stehe“, resümierte Adler.
Auch Edina Müller vom Hamburger KC war in Ungarn zweimal am Start. Sie krönte ihr Rennen im Kajak ebenfalls mit der Silbermedaille. „Es waren für mich schwierige Bedingungen mit dem Wind von schräg vorn. Ich bin wohl die leichteste Sportlerin in der Konkurrenz der Startklasse Kl 1, und deshalb komme ich damit nicht so gut zurecht. Am Ende fehlte noch ein bisschen, aber ab Juli liegt der Fokus voll auf den 200-Meter-Rennen in Paris. Vorher starte ich noch in meiner Heimatstadt Hamburg bei den norddeutschen Meisterschaften“, erklärte die 40-jährige Sporttherapeutin, die im Va’a ebenfalls Vierte wurde.
Für das dritte silberne Edelmetall der deutschen Para Kanu-Nationalmannschaft sorgte Edina Müllers Vereinskollegin Lillemor Köper in der Startklasse Vl 1. Bei starkem Gegenwind musste sie nur einer Konkurrentin den Vortritt lassen. Unmittelbar hinter ihr kam Esther Bode als Dritte ins Ziel. Sie sagte hinterher: „Ich bin froh, hier überhaupt starten zu können. Eine schmerzhafte Verletzung hat mich doch recht eingeschränkt.“
Felicia Laberer verfehlte das Podium mit ihrem vierten Platz indes denkbar knapp. „Die Leistungsdichte in der schnellsten Startklasse Kl 3 wird immer größer. Es wird im Hinblick auf die Paralympics sicher von der Tagesform jeder einzelnen Paddlerin abhängen, wer die Bootsspitze vorne haben wird", sagte Bundestrainer Brendel zur Situation in dieser Startklasse und den Aussichten der 23-jährigen Athletin vom SC Berlin Grünau.
Für die einzige Medaille bei den Herren sorgte Moritz Berthold mit Bronze im Va´a der Startklasse Vl 1. „Die Medaille war mein Ziel. Es war ein mega Fight und ich bin total stolz, dass ich meine Trainingsleistungen hier abrufen konnte.“ Der Bundestrainer bestätigte: „Moritz zeigt eine deutliche Entwicklung durch sein Training seit dem letzten Jahr.“ Der 25-jährige Rollstuhlfahrer vom ESV RAW Cottbus kam deutlich vor Abdullah Zaror ins Ziel, der in seinem ersten internationalen Wettkampf den achten Platz belegte. Maik Polte landete im Finale der Startklasse Vl 3 auf dem achten Platz. Sein Vereinskamerad vom SV Halle, Anas Al Khalifa, schied im Semifinale der Vl 2 aus.
Auch für die Starter*innen mit intellektuellen Einschränkungen im deutschen Team waren es erfolgreiche Europameisterschaften. Sie gewannen in den Wettbewerben Kajak-Einer und Unified-Zweier dreimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze.
Text: Christel Schlisio / DBS
Auf einen großartigen Sportabend im TV können sich alle Sportfans am 28. August freuen: Bevor die Paralympischen Spiele auf den Champs-Élysées in Paris eröffnet und die Feierlichkeiten zur Primetime live im Free TV zu sehen sein werden, wird das Topspiel in der ersten Runde des DFB-Pokals, FC Carl Zeiss Jena gegen den Double-Sieger Bayer Leverkusen, live im ZDF und auf Sky übertragen.
Wenn Weitspringer Markus Rehm nach seiner fünften paralympischen Goldmedaille greift, wenn Johannes Floors, Felix Streng und Léon Schäfer im Stade de France über die Tartanbahn fliegen, dann sind das nicht nur sporthistorisch große Momente. Zum ersten Mal überträgt die ARD Wettbewerbe der Paralympics aus Paris zur Primetime. Am 2. und 4. September heißt es nach der Tagesschau um 20.15 Uhr: Paralympics live.
Drei Medaillen und ein Paralympics-Slot binnen 46 Minuten: Das deutsche Para Leichtathletik-Team hat am letzten Wettkampftag der Weltmeisterschaften im japanischen Kobe einen perfekten Abend erlebt. Erst sprintete Johannes Floors zu seinem vierten 400-Meter-Titel in Folge, kurz darauf sicherte sich Lindy Ave auf der Ziellinie Silber. Zum Abschluss siegte Léon Schäfer erstmals über 100 Meter und krönte sich damit zum Doppel-Weltmeister von Kobe 2024. Insgesamt hat das deutsche Team sechs Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen.
Weitsprung-Weltrekordhalter Markus Rehm bleibt auch bei der Para Leichtathletik-WM im japanischen Kobe unbesiegt und fliegt zu seinem 15. großen Erfolg, während Noah Bodelier im gleichen Wettkampf auf Platz vier landete. Bereits am Vormittag hatte ihre Leverkusener Teamkollegin Jule Roß für Jubel gesorgt, als die 17-Jährige zur Paralympics-Norm über 400 Meter stürmte. Mathias Schulze stieß die Kugel zu Rang sieben.
Merle Menje ist die Athletin der Stunde bei der Para Leichtathletik-WM im japanischen Kobe: Nach Silber über 5000 Meter und Gold über 800 Meter holte die 19-jährige Rennrollstuhlfahrerin am Dienstag Bronze über 1500 Meter. Jule Roß knackte über 400 Meter einen 35 Jahre alten deutschen Rekord und sprintete ins Finale. Speerwerferin Martina Willing wurde Sechste.
Niko Kappel hat es geschafft: Bei der Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft im japanischen Kobe gewann der 29-jährige Kugelstoßer vom VfB Stuttgart mit 14,23 Metern die dritte Goldmedaille für die deutsche Nationalmannschaft. Für den kleinwüchsigen Weltrekordhalter ist es nach dem Paralympics-Sieg 2016 und dem WM-Titel 2017 der dritte große Erfolg seiner Karriere. Der sehbehinderte Weitspringer Andreas Walser wurde mit 6,64 Metern Sechster.
m Regen von Kobe hat Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje am Sonntagabend japanischer Zeit ihre noch junge Karriere mit ihrem ersten WM-Titel gekrönt. Als es noch stärker regnete, sprang Léon Schäfer wie 2023 im letzten Versuch zum WM-Sieg und machte den Titel-Hattrick perfekt. Yannis Fischer verpasste als Vierter die Titelverteidigung bei der Para Leichtathletik-WM in Kobe, schöpfte aber dennoch Kraft aus dem Wettkampf. Lindy Ave wurde beim Comeback nach Babypause Vierte über 100 Meter.
Para Speerwerferin Lise Petersen hat sich in diesem Jahr deutlich gesteigert und steht bei der Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft im japanischen Kobe mit 18 Jahren vor ihrem dritten großen internationalen Highlight (17. bis 25. Mai). Ihr Ziel: die Paralympics in Paris. Dafür geht sie eine Fernbeziehung mit ihrer Trainerin ein und erhält Tipps von einer olympischen Speerwurf-Weltmeisterin.
Eine Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft im Paralympics-Jahr ist ein Novum, weshalb der Fokus dieses Mal nicht nur auf den Medaillen liegt. Ähnlich wichtig ist vom 17. bis 25. Mai im japanischen Kobe die Normerfüllung für Paris 2024 und das Erreichen der Plätze eins und zwei, für die es weitere Nationen-Startplätze gibt. Die Deutschen reisen größtenteils in starker Form nach Japan.