Sport in Kürze:
Das Inklusionsmobil hat erstmals Halt gemacht. Ob jung oder alt – Besucher*innen bekamen in Bad Hersfeld die Möglichkeit, die Vielfalt des inklusiven Sports zu entdecken und auch selbst auszuprobieren. Die gemeinsame Initiative des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), REWE und der Aktion Mensch will so sportliche Teilhabe für alle ermöglichen und vor allem Kinder und Jugendliche für inklusiven Sport begeistern. Um über die gesellschaftliche Bedeutung des Themas aufzuklären, war Niko Kappel, Silbermedaillengewinner der Paralympics in Paris, als Botschafter vor Ort.
Die zweite SportWoche für Alle des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) war ein voller Erfolg: Insgesamt fanden während der SportWoche für Alle vom 21. bis 28. September im gesamten Bundesgebiet mehr als 250 inklusive und spezifische Sportangebote für Menschen mit Behinderung statt. Das waren fast 100 Angebote mehr als im Vorjahr. Mit der Initiative will der DBS die Sichtbarkeit des Sports von und für Menschen mit Behinderung erhöhen, für neue Angebote werben und so mehr Teilhabemöglichkeiten schaffen. Unterstützt wird der DBS dabei von der Stiftung Allianz für Kinder sowie der Aktion Mensch.
Das deutsche Para Radsport-Nationalteam hat bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich einen durchwachsenen Abschlusstag erlebt. Handbiker Johannes Herter konnte das H3-Straßenrennen wegen technischer Probleme nicht beenden. Zweiradfahrerin Kerstin Brachtendorf (C5) wurde Fünfte. Sportlich hat das Team mit einer Goldmedaille, vier Silber- und vier Bronzemedaillen insgesamt überzeugt. Überschattet wurde die inklusive WM vom Unfall-Tod einer Juniorin aus der Schweiz.
Die Paralympics in Paris waren die wohl spektakulärsten und reichweitenstärksten Paralympischen Spiele aller Zeiten – zugleich haben sie den Anspruch formuliert, der Startschuss für eine Inklusionsrevolution zu sein. Passend dazu fiel am Wochenende auch der Startschuss für die SportWoche für Alle, die vom 21. bis 29. September deutschlandweit stattfindet. Dank dieser kann der Sport von und für Menschen mit Behinderungen in seiner Breite und Vielfalt deutschlandweit eine Woche lang erlebt werden.
Para Kanutin Edina Müller und Para Triathlet Martin Schulz führen die deutsche Mannschaft am 28. August bei einer ganz besonderen Paralympics-Eröffnungsfeier an. Das Duo setzte sich bei einer teaminternen Abstimmung gegen hochkarätige Konkurrenz durch und darf nun die deutsche Fahne über die Champs-Élysées zum Place de la Concorde tragen.
Seit 15 Jahren arbeitet Jens Sauerbier hart an dem Traum der Paralympics-Teilnahme – nun geht er endlich in Erfüllung. Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat sich seit 2008 das erste Mal wieder für die Paralympischen Spiele qualifiziert. Sauerbiers leidenschaftliche Begeisterung für den Sport ist nicht nur für ihn selbst eine Bereicherung. Der 37-Jährige inspiriert auch andere Menschen mit Behinderung – und das auf vielfältige Art und Weise.
Dass Kinder reiten, bevor sie laufen können – in einer Reiterfamilie ist das nichts Ungewöhnliches. Wobei „reiten“ zumindest im Fall von Anna-Lena Niehues sicherlich nicht ganz richtig ist. „Meine Oma hat mich schon früh aufs Pferd gesetzt und mich natürlich festgehalten“, sagt sie schmunzelnd. Richtig ist aber, dass die fast 40-Jährige vom Reitverein Rüenberg nach ihrer Tumor-Operation im Jahr 2017 auf dem Pferd saß, bevor sie wieder laufen konnte. Jetzt, sieben Jahre später, steht sie kurz vor ihrem Paralympics-Debüt – einer Station in ihrer sportlichen Karriere, die nicht unbedingt geplant war.
Die zweite Auflage der „SportWoche für Alle“ rückt näher – und schon die Anzahl an Angeboten lässt die Vorfreude steigen: Waren es bei der Premiere im Vorjahr noch 180 Angebote, die während der SportWoche für Alle bundesweit präsentiert wurden, werden es zwischen dem 21. und 28. September 2024 fast 250 sein. Ein buntes und abwechslungsreiches Wochenprogramm soll es sportinteressierten Menschen mit Behinderungen aus dem gesamten Bundesgebiet ermöglichen, einfach und kostenlos im Sinne der offenen Vereinstür in die vielseitigen Angebote hineinzuschnuppern. Mit der Initiative will der Deutsche Behindertensportverband (DBS) die Sichtbarkeit des Sports von und für Menschen mit Behinderungen erhöhen und gleichzeitig für neue Angebote werben.
Als Yannis Fischer am 11. Juli 2023 in Paris erstmals Kugelstoß-Weltmeister in der Startklasse F40 wurde, konnte man sich die Frage stellen, wer den kleinwüchsigen Singener in den kommenden Jahren stoppen sollte. Antwort: sein Rücken. Vor einem Jahr jubelte Fischer über WM-Gold und war mit 11,43 Metern nur 17 Zentimeter unter dem Weltrekord geblieben – mit 21 Jahren. Keine zwölf Monate später sah alles ganz anders aus: Der Athlet vom VfB Stuttgart war heilfroh, dass er überhaupt noch für die Paralympics in Paris nominiert wurde.
Wenn Lennart Sass an die Paralympics in Paris denkt, gerät er ins Schwärmen. „Die Paralympics sind das Größte, was die Wettkämpfe zu bieten haben. Ich empfinde eine Riesen-Demut vor dieser Herausforderung“, sagt der 24-Jährige und fügt an: „Mit meiner Qualifikation habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Ich bin definitiv hochmotiviert.“ Fest steht: Lennart Sass will mehr als nur eine Teilnehmerurkunde.