Sport in Kürze:
Wegweisend und denkwürdig war der 19. Verbandstag des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Im Scandic Hotel in Berlin wurden die Weichen für die Zukunft des Bundesverbandes gestellt und zahlreiche Neuerungen beschlossen. Friedhelm Julius Beucher trat nach 16 Jahren an der Spitze des DBS nicht mehr zur Wiederwahl an, bleibt dem Verband jedoch als Ehrenpräsident erhalten. Neuer Präsident ist Hans-Jörg Michels. Zudem stimmte der Verbandstag für eine neue Satzung. Dadurch werden Verantwortlichkeiten neu verteilt und Entscheidungsprozesse beschleunigt. Das Ziel: eine effiziente und zukunftsfähige Ausrichtung.
Am Dienstag und Mittwoch gehen insgesamt fünf deutsche Judoka bei der Para Judo-WM im kasachischen Astana an den Start (13. bis 14. Mai). Mit Daniel-Rafael Goral und Isabell Thal traut Bundestrainerin Carmen Bruckmann in Abwesenheit des verletzten Lennart Sass gleich zwei ihrer Athlet*innen zu, um die Medaillen mitzukämpfen. Thal reist sogar als amtierende Weltranglistenerste in ihrer Gewichtsklasse J2W bis 52 Kilogramm zu den Titelkämpfen – und kehrt damit an einen Ort zurück, der für sie eine ganz besondere Bedeutung hat: Vor einem knappen halben Jahr feierte sie in Astana ihren ersten großen internationalen Titel.
Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai setzt sich für ein Ende der Diskriminierung und eine wirkliche Teilhabe an der Gesellschaft ein. Auch im Sport gibt es noch viel zu tun.
„Wenn ein Gebäude Stufen hat, komme ich da nicht rein. Ich kann mir nicht allein die Jacke zumachen, keine Türe aufschließen, kein Brot schmieren, mir nicht die Haare kämmen und selbst für den Gang zur Toilette brauche ich Hilfe“, berichtet Paralympics-Sieger Josia Topf. Das „H“ in seinem Schwerbehindertenausweis für „hilflos“ sei daher leider gerechtfertigt. Trotzdem sagt der 22-jährige Para Schwimmer: „Ich bin zwar mit Einschränkungen auf die Welt gekommen, aber behindert werde ich.“ Um das zu ändern, ergreift er die Initiative selbst. 
Die WM in Indien im Kopf, eine lange Freiluft-Saison vor der Brust: Vor dieser Ausgangsposition steht Bundestrainerin Marion Peters mit ihrer Para Leichtathletik-Nationalmannschaft. Spannend dürfte es auch für den Nachwuchs werden, der mit den European Para Youth Games in Istanbul ein weiteres Highlight anstreben kann.
Mit bewährten Kräften und Schwung aus dem Paralympics-Jahr will die deutsche Nationalmannschaft bei der Rollstuhlrugby-EM im niederländischen Den Haag in jedem Fall ins Halbfinale einziehen und sich damit für die Weltmeisterschaft 2026 qualifizieren. Doch das Team von Cheftrainer Christoph Werner schielt beim Turnier vom 22. bis 27. April auch auf die erste Medaille seit 16 Jahren.
2024 war ein historisches Jahr für den Para Sport, die Paralympics in Paris ein Meilenstein. In die Geschichte der Ehrung der Para Sportler*innen des Jahres gehen allen voran die Para Schwimmer*innen und die Rollstuhlbasketballer ein. Bei der Gala des Deutschen Behindertensportverbandes im Telekom Forum in Bonn sind Elena Semechin und Taliso Engel sowie die Rollstuhlbasketball-Herren als Para Sportlerin, Para Sportler und Para Team des Jahres ausgezeichnet worden. Der DBS-Nachwuchspreis geht an Para Schwimmerin Gina Böttcher, während der ehemalige Rollstuhlbasketball-Bundestrainer Michael Engel als Trainer des Jahres gewählt wurde.
Monoskifahrerin Anna-Lena Forster hat souverän den Gesamtweltcup im Para Ski alpin gewonnen. Weniger als ein Jahr vor den Paralympics in Italien war ihr der Triumph schon vor den beiden abschließenden Slalom-Rennen in Veysonnaz (Schweiz), die sie jeweils gewann, nicht mehr zu nehmen. Für die 29-jährige Radolfzellerin war es die Krönung einer Saison mit Licht und Schatten – und mit deutlich mehr Konkurrenz. Anna-Maria Rieder schaffte es im Gesamtweltcup in der stehenden Klasse auf den zweiten Platz.
Dass Sport und Bewegung positive Einflüsse haben auf die körperliche und psychische Gesundheit sowie vielen Erkrankungen vorbeugen können, ist hinlänglich bekannt. Trotz der vielen Vorteile ist der Bewegungsmangel in Deutschland ein erhebliches Problem – insbesondere bei Menschen mit Behinderung. Nicht selten wird deren Teilhabe am Sport in der Praxis erschwert oder gar verhindert. Das verstößt sogar gegen eine Konvention der Vereinten Nationen.
Die „SportWoche für Alle“ des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) geht in diesem Jahr in die dritte Runde – vom 20. bis 27. September 2025 werden durch die Vereine der Landes- und Fachverbände des DBS erneut die vielfältigen Angebote für Menschen mit Behinderung bundesweit sichtbar gemacht. Schon zweimal mit einem Angebot dabei war die HSG Rösrath Forsbach.

