Sport in Kürze:
Wenn Lennart Sass an die Paralympics in Paris denkt, gerät er ins Schwärmen. „Die Paralympics sind das Größte, was die Wettkämpfe zu bieten haben. Ich empfinde eine Riesen-Demut vor dieser Herausforderung“, sagt der 24-Jährige und fügt an: „Mit meiner Qualifikation habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Ich bin definitiv hochmotiviert.“ Fest steht: Lennart Sass will mehr als nur eine Teilnehmerurkunde.
Am 28. August 2024 starten die 17. Paralympischen Sommerspiele in Paris. Mit dabei sind insgesamt 143 deutsche Athlet*innen sowie fünf Guides, die in 18 von 22 Sportarten um Medaillen und gute Platzierungen kämpfen. Damit ist das Team D Paralympics um neun Athlet*innen größer als noch vor drei Jahren in Tokio. Begleitet wird die Mannschaft zudem von mehr als 130 weiteren Personen aus dem Funktionsteam, darunter Trainer*innen, Ärzt*innen und Betreuer*innen. Die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum Team gibt es hier.
Lukas Gloßner hat sich mit 24 Jahren seinen Traum erfüllt: Der Erlangener ist mit der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft bei den Paralympics in Paris dabei. Im Höhentrainingslager im italienischen Livigno erzählt der Lowpointer, welche Rolle einer Ärztin nach seinem Unfall 2016 zukommt, wie ein besonderer Erasmus-Aufenthalt in Bilbao ihn weitergebracht hat und warum die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft keine Medaillenziele formuliert.
Zwölf Jahre nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Paralympics in London möchte Jürgen Schrapp mit den deutschen Sitzvolleyballern noch einmal aufs Siegerpodest. Seine siebten Spiele sollen für den Leverkusener im Nachbarland ganz besondere werden, zumal Schrapp das Nationalteam als Kapitän anführt.
Es ist ein Karrierestart wie aus dem Bilderbuch: Vor gerade einmal zwei Jahren beginnt Jule Roß mit der Para Leichtathletik – nun steht sie vor ihrer ersten Teilnahme an den Paralympics. Die Entwicklung der 18-jährigen Sprinterin, die ursprünglich nie den Plan hatte, im Leistungssport aktiv zu sein, ist bewundernswert.
2019 hatte Jana Spegel einen inklusiven Trainingstag besucht und entdeckte eher zufällig ihre Leidenschaft für Para Tischtennis. Einmal ausprobiert, war die 21-Jährige allerdings sofort Feuer und Flamme. Sie schaffte im Eiltempo den Sprung ins Nationalteam und in nur vier Jahren die Qualifikation für die Paralympics in Paris. In der zusammengelegten Wettkampfklasse (WK) 1 und 2 startet sie in der Einzel-, Doppel- und Mixed-Konkurrenz.
Seit 2016 ist Rick Cornell Hellmann nun schon international im Para Badminton aktiv. Seither hat der 36-Jährige einen steilen Aufstieg hingelegt. 2023 krönte er sich zum Europameister im Einzel sowie im Doppel mit seinem Partner Thomas Wandschneider. 2022 gewann das Duo bereits WM-Gold und Hellmann sicherte sich Bronze im Einzel. Nun wird sich der gebürtige Berliner in Paris seinen lang ersehnten Traum von den Paralympics endlich erfüllen – dabei hätte dieser auch in einer ganz anderen Sportart Wirklichkeit werden können.
adidas, DOSB und DBS verlängern ihre Partnerschaft bis 2032
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen adidas, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) geht weiter. Bei einem Medientalk im Deutschen Haus in Paris gaben die Partner die Verlängerung des Partner- und Ausrüstervertrags bis zum Jahr 2032 bekannt. Damit bleibt die Marke mit den drei Streifen an der Seite von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics für die Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina d'Ampezzo (Italien), für die Spiele 2028 in Los Angeles (USA), für die Winterspiele 2030 in den französischen Alpen sowie für die Spiele 2032 in Brisbane (Australien).
Para Radsportler Maximilian Jäger (24) gelang vor fünf Jahren der Durchbruch. Die Paralympics 2021 in Tokio kamen für ihn zu früh, doch für Paris 2024 ist der Bad Brückenauer nominiert. Der Dreiradfahrer hofft auf eine Medaille, obwohl er eine bewegte Zeit hinter sich hat.
2024 ist bislang DIE Saison von Gina Böttcher: Die 23 Jahre alte Para Schwimmerin vom SC Potsdam befindet sich in bestechender Form und untermauerte dies im April bei den Europameisterschaften auf Madeira. In Funchal schwamm Böttcher zu drei Goldmedaillen: über 150 Meter Lagen, 50 Meter Rücken und 50 Meter Freistil. In Paris will sie vor allem eines: Bestzeiten schwimmen. Gina Böttcher – eine junge Dame, die im Wasser und im Auto das Gefühl von Freiheit verspürt und inzwischen selbstbewusst auf ihrem Skateboard durchs Leben rollt.