Sport in Kürze:
Seit 15 Jahren arbeitet Jens Sauerbier hart an dem Traum der Paralympics-Teilnahme – nun geht er endlich in Erfüllung. Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat sich seit 2008 das erste Mal wieder für die Paralympischen Spiele qualifiziert. Sauerbiers leidenschaftliche Begeisterung für den Sport ist nicht nur für ihn selbst eine Bereicherung. Der 37-Jährige inspiriert auch andere Menschen mit Behinderung – und das auf vielfältige Art und Weise.
Dass Kinder reiten, bevor sie laufen können – in einer Reiterfamilie ist das nichts Ungewöhnliches. Wobei „reiten“ zumindest im Fall von Anna-Lena Niehues sicherlich nicht ganz richtig ist. „Meine Oma hat mich schon früh aufs Pferd gesetzt und mich natürlich festgehalten“, sagt sie schmunzelnd. Richtig ist aber, dass die fast 40-Jährige vom Reitverein Rüenberg nach ihrer Tumor-Operation im Jahr 2017 auf dem Pferd saß, bevor sie wieder laufen konnte. Jetzt, sieben Jahre später, steht sie kurz vor ihrem Paralympics-Debüt – einer Station in ihrer sportlichen Karriere, die nicht unbedingt geplant war.
Die zweite Auflage der „SportWoche für Alle“ rückt näher – und schon die Anzahl an Angeboten lässt die Vorfreude steigen: Waren es bei der Premiere im Vorjahr noch 180 Angebote, die während der SportWoche für Alle bundesweit präsentiert wurden, werden es zwischen dem 21. und 28. September 2024 fast 250 sein. Ein buntes und abwechslungsreiches Wochenprogramm soll es sportinteressierten Menschen mit Behinderungen aus dem gesamten Bundesgebiet ermöglichen, einfach und kostenlos im Sinne der offenen Vereinstür in die vielseitigen Angebote hineinzuschnuppern. Mit der Initiative will der Deutsche Behindertensportverband (DBS) die Sichtbarkeit des Sports von und für Menschen mit Behinderungen erhöhen und gleichzeitig für neue Angebote werben.
Als Yannis Fischer am 11. Juli 2023 in Paris erstmals Kugelstoß-Weltmeister in der Startklasse F40 wurde, konnte man sich die Frage stellen, wer den kleinwüchsigen Singener in den kommenden Jahren stoppen sollte. Antwort: sein Rücken. Vor einem Jahr jubelte Fischer über WM-Gold und war mit 11,43 Metern nur 17 Zentimeter unter dem Weltrekord geblieben – mit 21 Jahren. Keine zwölf Monate später sah alles ganz anders aus: Der Athlet vom VfB Stuttgart war heilfroh, dass er überhaupt noch für die Paralympics in Paris nominiert wurde.
Wenn Lennart Sass an die Paralympics in Paris denkt, gerät er ins Schwärmen. „Die Paralympics sind das Größte, was die Wettkämpfe zu bieten haben. Ich empfinde eine Riesen-Demut vor dieser Herausforderung“, sagt der 24-Jährige und fügt an: „Mit meiner Qualifikation habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Ich bin definitiv hochmotiviert.“ Fest steht: Lennart Sass will mehr als nur eine Teilnehmerurkunde.
Am 28. August 2024 starten die 17. Paralympischen Sommerspiele in Paris. Mit dabei sind insgesamt 143 deutsche Athlet*innen sowie fünf Guides, die in 18 von 22 Sportarten um Medaillen und gute Platzierungen kämpfen. Damit ist das Team D Paralympics um neun Athlet*innen größer als noch vor drei Jahren in Tokio. Begleitet wird die Mannschaft zudem von mehr als 130 weiteren Personen aus dem Funktionsteam, darunter Trainer*innen, Ärzt*innen und Betreuer*innen. Die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zum Team gibt es hier.
Lukas Gloßner hat sich mit 24 Jahren seinen Traum erfüllt: Der Erlangener ist mit der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft bei den Paralympics in Paris dabei. Im Höhentrainingslager im italienischen Livigno erzählt der Lowpointer, welche Rolle einer Ärztin nach seinem Unfall 2016 zukommt, wie ein besonderer Erasmus-Aufenthalt in Bilbao ihn weitergebracht hat und warum die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft keine Medaillenziele formuliert.
Zwölf Jahre nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Paralympics in London möchte Jürgen Schrapp mit den deutschen Sitzvolleyballern noch einmal aufs Siegerpodest. Seine siebten Spiele sollen für den Leverkusener im Nachbarland ganz besondere werden, zumal Schrapp das Nationalteam als Kapitän anführt.
Es ist ein Karrierestart wie aus dem Bilderbuch: Vor gerade einmal zwei Jahren beginnt Jule Roß mit der Para Leichtathletik – nun steht sie vor ihrer ersten Teilnahme an den Paralympics. Die Entwicklung der 18-jährigen Sprinterin, die ursprünglich nie den Plan hatte, im Leistungssport aktiv zu sein, ist bewundernswert.
2019 hatte Jana Spegel einen inklusiven Trainingstag besucht und entdeckte eher zufällig ihre Leidenschaft für Para Tischtennis. Einmal ausprobiert, war die 21-Jährige allerdings sofort Feuer und Flamme. Sie schaffte im Eiltempo den Sprung ins Nationalteam und in nur vier Jahren die Qualifikation für die Paralympics in Paris. In der zusammengelegten Wettkampfklasse (WK) 1 und 2 startet sie in der Einzel-, Doppel- und Mixed-Konkurrenz.