Bundestrainer sieht noch viel Arbeit bis zur WM in Duisburg
Bei den Para-Athletinnen und Athleten gab es am Freitag zwar noch keine Medaillen, aber ebenfalls wichtige Erkenntnisse, wie Bundestrainer André Brendel erklärt. "Bei den Männern haben wir unsere Leistungen in einer neuen Startklasse sichten können. Sowohl Anas Al Khalifa als auch Felix Höfner wurden eine Startklasse höher als bisher von der ICF Klassifiziert.
Dieses Klassfizierungsergebniss wird beim nächsten Wettkampf erneut überprüft. Katharina Bauernschmidt konnte im Finale nach mehrwöchiger Krankheit direkt an den Leistungen vom letzten Jahr ansetzen. Aus diesen Erkenntnissen können wir nun gut die nächsten Trainingsaufgaben ableiten"; bilanziert Bundestrainer André Brendel nach dem ersten Renntag.
Die sechste der Paralympics von Tokio Katharina Bauernschmidt, WSV Niederrhein Duisburg, wurde in der VL2-Klasse Fünfte. Anja Adler, die genau wie ihr Vereinskollege Anas Al Khalifa vom SV Halle, sowohl im Kajak als auch im Va´a an den Start ging, erreichte im Kajak der Startklasse Kl 2 den vierten Platz hinter den Favoritinnen aus Großbritannien und Ungarn. Im Va´a der Startklasse Vl 3, die in Paris erstmals paralympisch sein wird, erreichte sie trotz sehr widriger Windverhältnisse, den 8. Rang. Anas Al Khalifa wurde im Kajak der Startklasse Kl 2 im B-Finale Achter. Im Va´a der Startklasse Vl 2 erreichte er einen starken siebten Rang. Anja Adler sagte zum Abschluß des Weltcups: „Der Weltcup war für mich ein wichtiger Step zur Standortbestimmung auf internationaler Ebene. Ich bin mit meinen Rennen zufrieden, wenn auch nicht unbedingt mit den Platzierungen. Die Aufgaben, die wir aus den Analysen der Rennen abgeleitet haben, sind definiert und werden in den nächsten Wochen angegangen.“
„In beiden Finals konnten unsere Parakanuten ihre individuellen Leistungen abrufen. Anas Al Khalifa paddelte dabei sein bisher schnellstes Rennen. Anja Adler konnte auf der anderen Seite ihre umgestellte Technik erstmalig erfolgreich präsentieren“, zieht Bundestrainer André Brendel sein Fazit.
Durch die Einstufung in die schnellste Startklasse Kl 3 anstatt wie seit der Weltmeisterschaft in die Kl 2 war für Felix Höfner nach dem Zwischenlauf Schluß. Der Athlet des Kanurings Hamm zeigt sich zufrieden, nachdem er aufgrund schwerwiegender gesundheitlicher Probleme im vergangenen Jahr nicht dabei sein konnte. Er belegte im Zwischenlauf Platz fünf und verpasste damit das Finale knapp: „Leider hatte ich wieder einmal Pech mit der Klassifizierung. Aber da darf man den Kopf nicht hängen lassen, ich habe mein Bestes gegeben. Der Vorlauf lief nicht gut, im Halbfinale bin ich dann zwar nicht weitergekommen, aber es war dennoch die bestmögliche Leistung mit dem Trainingsstand.“
Am finalen Tag konnte die Paralympics-Siegerin Edina Müller, Hamburger KC, in der Startklasse KL1 mit Rang drei eine Medaille für das Team erfahren. Genau das Gleiche gelang Felicia Laberer in der KL3-Klasse. „Heute war die ukrainische Gegnerin von Edina Müller in der KL1-Klasse nicht zu schlagen. Trotz eines guten Rennens war da nur Platz drei drin. Die Aufgabe, das Stehvermögen im letzten Drittel des Rennens zu verbessern, wird uns in den nächsten Trainingswochen begleiten“ erklärt Bundestrainer André Brendel. Zum starken Auftritt seiner Athletin Felicia Laberer hat er Folgendes zu sagen: „Felicia schließt kontinuierlich auf die Gegnerinnen aus Frankreich und England auf. Ein einem starken Rennen gab es heute ein Fotofinish mit Laura Sugar aus England. Insgesamt bin ich mit den Leistungen des Parakanu-Teams zufrieden. Jedoch war auch zu sehen, in welchen Bereichen wir noch hart bis zur Heim-WM in Duisburg arbeiten müssen.“ Felicia Laberer, die 22-jährige Paddlerin vom SC Berlin Grünau, sieht es ähnlich:“Ich denke, ich habe beim Start ein paar Sekunden liegen gelassen, weil mir das Paddel etwas weggerutscht ist. Insgesamt hat sich die Trainingsumstellung im Winter ausgezahlt und wir wissen, was es noch braucht, damit es bei der WM perfekt läuft.“