Sehr zufrieden zeigte sich Bundestrainer André Brendel mit der Vorstellung der Damen im Kajak. „Sie haben souveräne Leistungen gezeigt. Unser Saisonaufbau ist ja vorrangig auf die Paralympics im September ausgerichtet. Dafür war das hier schon sehr gut.“ Sagte er in der Analyse nach den Vorläufen. Edina Müller, Paralympics Siegerin von Tokio, kam mit einem starken zweiten Platz in der Startklasse Kl 1 direkt ins Finale. Dort wird sie am Samstag auf die Dauerrivalinnen aus der Ukraine, Chile und Kanada treffen. Die 40-jährige Rollstuhlfahrerin vom Hamburger KC steuert mit Paris ihre fünften Paralympics an.
Seit 2016 ist sie im Parakanu am Start, davor war sie bereits zwei Mal mit der deutschen Rollstuhlbasketball-Mannschaft auf dem Podest. In der schnellsten Startklasse Kl 3 wurde Felicia Laberer vom SC Grünau Berlin noch auf der Ziellinie von Hope Gordon aus Großbritannien abgefangen. Sie wird daher morgen den Zwischenlauf für den Einzug ins Finale fahren müssen. Die Dritte der Paralympics von Tokio hat ebenso wie Anja Adler, die sich bereits gestern für das Finale qualifizierte, den Quotenplatz für Paris bereits in Duisburg festgemacht.
Bereits am Vormittag fuhr Lillemor Köper, Hamburger SV, ihr Finale in der Startklasse Vl 1. Die Rollstuhlfahrerin kam auf Platz Vier ein. Sie hatte bereits im Vorfeld angedeutet, dass der Saisonhöhepunkt für sie mit Anfang Mai zu früh kommt. Sie konnte lange mit den Führenden mithalten. Die Starterin in der Vl 1 kann in der kalten Jahreszeit nicht im Boot trainieren, sondern weicht dann auf die Skier aus und trainiert eher unspezifisch. „Da fehlen jetzt noch die Kilometer im Boot“ war dann das Resümee des Bundestrainers.
Anas Al Khalifa fuhr in der Startklasse Vl 2 ein ganz starkes Rennen im Zwischenlauf und konnte sich damit für das B-Finale am Samstag qualifizieren. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen.“ Sagte er danach mehrfach. Sein Vereinskamerad Maik Polte vom SV Halle schied im Zwischenlauf der Startklasse Vl 3 aus.
Insgesamt wird es die größte Parakanu-Weltmeisterschaft seit Beginn der offiziellen Meisterschaften vor 15 Jahren. 36 Nationen haben die Rekordzahl von 194 Parakanuten gemeldet. Brasilien stehlt die größte Mannschaft mit 12 Sportlerinnen und Sportlern, gefolgt von Indien, Großbritannien, Spanien und Italien mit elf Parakanutinnen und Parakanuten. Deutschland hat sieben Teilnehmer entsandt. Dazu kommen noch die vielen Betreuer, Trainer, Techniker und Physiotherapeuten.