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Rollstuhlsporttag der Hamburger Rolli-Allianz – Pressebericht zum 10. September 2019

(hrs) In der edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg, dem jüngsten und buntesten Hamburger Stadtteil, kamen am Dienstagmorgen über 250 Teilnehmer*Innen zu einem ganz besonderen Sportunterricht zusammen. Pünktlich um 9 Uhr begrüßte Peter Richarz vom Deutschen Rollstuhl-Sportverband e.V. die jungen wie älteren Schüler*innen und eine Klasse mit Auszubildenden der Orthopädietechnik.

Foto: DRS / Bernhard HoffmannEinen ganzen Tag lang stand Rollstuhlsport in der barrierefreien Sporthalle auf dem Stundenplan. Bevor die erste von zwei Sporteinheiten jedoch beginnen konnte, galt es die Muskulatur aufzuwärmen. Nach dem Warm-up ging es dann endlich los: Acht Mitmachaktionen brachten einen ersten Einblick in die Sportwelt von Rollstuhlfahrern. Beim Schnellfahren ging es um die persönliche Bestzeit. Kein geringerer als der vor kurzem in Köln gekürte Weltmeister im WCMX, Rollstuhlskater Timon Luu, ließ die Stoppuhr laufen. Etwas anspruchsvoller war das Slalomfahren, hier flogen die ersten aus der Kurve. Drei unterschiedlich hohe Basketballkörbe erforderten Zielgenauigkeit beim Werfen. Leichte Koordinationsschwierigkeiten traten beim Dribbling auf, die Herausforderung war den Sportrollstuhl und den Basketball zeitgleich unter Kontrolle zu bringen. Alireza Ahmadi, Rollstuhlbasketball-Trainer des Bundesligisten BG Baskets Hamburg, erklärte wie es geht. Seilspringen ist für so manchen Fußgänger bereits mit zu viel Geschicklichkeit verbunden – wie bewerkstelligt man das nun mit dem Rollstuhl? Etwas ruhiger und vermeintlich einfacher sah das Boccia-Spiel aus; neben dem Ballgefühl waren Taktik und Teamfähigkeit gefragt. Welches Fahrgefühl sich tatsächlich einstellte, offenbarte schließlich der Rollstuhlparcours. Sofern dieser erfolgreich bewältigt wurde, lockte der Rolli-Führerschein. Auch wenn gelegentlich ein Auge zugedrückt werden musste, bekam ein jeder am Ende ganz unbürokratisch das Dokument ausgehändigt. Bei so viel anwesenden Lehrer*innen sollte natürlich der pädagogische Auftrag nicht zu kurz kommen: Ein Wissensquiz mit elf Fragen rund um das Thema Sport mit Rollstuhl galt es zu lösen. Die Antworten fanden die meisten in eigenständiger Recherche mit Hilfe der bereitgestellten Unterrichtsmaterialien.

Eine Besonderheit in diesem Jahr waren die Spiel- und Sportangebote der Parksportinsel, die draußen auf dem Areal direkt vor der Halle zum Mitmachen einluden. Bei herrlichem Spätsommerwetter nutzten entsprechend viele Schüler*Innen die Gelegenheit und probierten sich unter anderem im Frisbee-Disc-Golf-Parcours, im Kubb, hierzulande als Wikingerschach bekannt oder sie mischten beim Street Ball-Turnier mit.

Nach so viel Anspannung war Entspannung angesagt und dazu gab es mittags Gelegenheit. Die bereitgestellten Wasserflaschen wurden gerne angenommen und das mitgebrachte Butterbrot sorgte für den nötigen Energieschub. Nach der Pause wurde es erst einmal offiziell: Peter Richarz stellte die Repräsentanten der Hamburger Rolli-Allianz vor und fragte nach deren Motivation, sich an so einem Gemeinschaftsprojekt wie dem Rollstuhlsporttag zu beteiligen. Die Antworten fielen unterschiedlich aus, gemeinsam war ihre Zielsetzung: Sport als Mittel der Inklusion.

Foto: DRS / Bernhard HoffmannVor Ort waren Katharina Pohle (Evangelische Stiftung Alsterdorf), Ralf Lehnert (Hamburger Sportbund), Thomas Fromm (Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg), Thomas Mühlbach (Schulbehörde Hamburg), Kumar Tschana (HSV Rollstuhlsport), Andreas Escher (Deutscher Rollstuhl-Sportverband), Boris Stade (Allianz Versicherung) und Mitarbeiter des BG Klinikum Hamburg.

Am Nachmittag folgte dann der zweite Höhepunkt, das Rollstuhlbasketball-Turnier. Unter der Anleitung von erfahrenen Trainer*innen und internationalen Spieler*innen ging es im Spielmodus 3-gegen-3 um die Sportlerehre. Das Ergebnis wurde auf echten Urkunden festgehalten und wie zuvor die Ehrengäste der Hamburger Rolli-Allianz erhielten auch die Lehrer*innen ein kleines Geschenk als Dankeschön für die Gemeinschaftsarbeit, ohne die der Rollstuhlsporttag nicht durchführbar wäre. Ein besonderer Dank geht natürlich auch an die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen, die für den reibungslosen Ablauf sorgten.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, bei dem wir wieder viele junge Menschen mit ungewohnten Sporterfahrungen neue Erkenntnisse entdecken lassen wollen.

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