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Anna-Lena Forster hat bei der Para Schneesport-WM in Lillehammer (Norwegen) die erste Goldmedaille für das deutsche Team gewonnen. Auf einer anspruchsvollen Strecke kürte sich die 26-Jährige zur Abfahrts-Weltmeisterin von Hafjell.

Im Zielbereich wurde laut gejubelt - obwohl Fans bei der Para Schneesport-WM pandemiebedingt nicht zugelassen sind. Andrea Rothfuss und Leander Kress hatten mit ihrer Teamkollegin Anna-Lena Forster im Kampf um Abfahrts-Gold in der sitzenden Klasse mitgefiebert. Nach der zweiten Zwischenzeit lag die Niederländerin Barbara van Bergen noch 0,51 Sekunden vor Forster - doch im Ziel hatte die deutsche Paralympics-Siegerin im Slalom und der Super-Kombination von PyeongChang 2018 stolze 1,45 Sekunden Vorsprung herausgefahren und freute sich über ihre erste Abfahrts-Medaille bei einem Großevent und ihre zweite WM-Goldmedaille überhaupt. „Ich bin erleichtert, dass die Abfahrt gut rumgegangen ist und ich mich überwinden konnte. Es fühlt sich cool an und dass Gold dabei herausgesprungen ist, ist umso schöner“, sagte Forster, die für den BRSV Radolfzell startet: „Es ist schon eine Last abgefallen, jetzt kann ich entspannter in die nächsten Wettkämpfe reingehen und ich möchte einfach zeigen, wie gut ich Ski fahren kann.“

Ursprünglich hätte die Abfahrt am Donnerstag stattfinden sollen, doch warme Temperaturen und weicher Schnee sorgten für die Absage - und da es über Nacht kälter wurde, war die Piste am frühen Freitagmorgen stark vereist. „Wir hatten erst Bedenken nach der Besichtigung, ob es nicht eisig und rutschig wird, aber es war wirklich schön zu fahren, die Piste war schön hart und griffig und es hat echt Spaß gemacht“, sagte Forster, die auch im Super-G, in der Super-Kombination, im Riesenslalom, Slalom und Parallel-Slalom noch startet.
 
Andrea Rothfuss belegte in der stehenden Klasse Rang vier mit 3,41 Sekunden Rückstand auf Siegerin Marie Bochet aus Frankreich, war mit ihrer Leistung aber mehr als glücklich: „Ich habe scheinbar die Fähigkeit, mich wirklich im Wettkampf um mehr als 100 Prozent zu steigern. Mit den Trainings war ich nicht so ganz zufrieden und es war selbst eine Überraschungskiste für mich, was ich aus dem Hut zaubere. Mit Platz vier bin ich top zufrieden und es war eine deutliche Steigerung zum Training. Das gibt mir Selbstvertrauen für den Super-G morgen.“
 
Leander Kress wurde beim WM-Debüt und seiner ersten Abfahrt jemals 20. in der stark besetzten Klasse der stehenden Männer. „Ich hab schon oben gemerkt, dass ich viel schneller war als im Training und habe mich darauf vorbereitet, dass ich mehr abheben werde an den Kanten. Ich habe probiert, stehen zu bleiben, den Lauf gut herunterzubringen und immer den Ski laufen zu lassen. Ich glaube, das ist mir gut gelungen. Das war echt cool“, sagte der 20-Jährige, der im Ziel total euphorisiert war: „Ich bin immer noch voller Adrenalin, das ist brutal. Sowas hatte ich noch nie beim Skifahren, das ist echt krass. Das war schon mal ein guter Auftakt und in den anderen Disziplinen weiß ich, was ich zeigen kann und da will ich Vollgas geben.“
 
Para Snowboard: Siebter Platz beim WM-Debüt für Christian Schmiedt

Para Snowboarder Christian Schmiedt, für den das Erreichen des Finaltags als Qualifikations-Siebter schon ein großer Erfolg beim WM-Debüt war, musste sich dort im Viertelfinale dem US-amerikanischen Paralympics-Zweiten Noah Elliott geschlagen geben, war aber am Ende mit Platz sieben dennoch zufrieden. "Das war ein erfolgreicher Tag, leider ist Chris im zweiten Rennen gestürzt, sodass der Abstand groß war. Aber er hat gegen den neuen Weltmeister verloren, dementsprechend sind wir sehr zufrieden", sagte Cheftrainer André Stötzer, für dessen Team es am Donnerstag mit der Para Snowboard-Cross-Qualfikation weitergeht, die Finalläufe stehen dann am Freitag an.
 
Nach zwei Tagen bei der Para Schneesport-WM hat das deutsche Team eine Gold- und eine Bronzemedaille gewonnen. Bereits am Donnerstag hatte Anja Wicker auf der Langlauf-Mitteldistanz überraschend Rang drei belegt. Die Para Schneesport-WM in Lillehammer ist die erste zusammengelegte Weltmeisterschaft mit den Sportarten Para Ski alpin, Para Ski nordisch und Para Snowboard und gleichzeitig Generalprobe für die Paralympics im März. 30 Athletinnen und Athleten aus Deutschland kämpfen vom 13. bis 23. Januar 2022 um die Medaillen.
 
Weitere Informationen und Ergebnisse rund um die Para Schneesport-WM gibt's hier.

Quelle: Nico Feißt


 
Kader Para Ski alpin:
Noemi Ristau (30, Großostheim, SSG Blista Marburg), Paula Brenzel (22, Bad Hersfeld, Ski Gemeinschaft Kreis Rotenburg), Andrea Rothfuss (32, Freudenstadt, VSG Mitteltal), Anna-Lena Forster (26, Singen, BRSV Radolfzell), Anna-Maria Rieder (21, Garmisch-Partenkirchen, RSV Murnau), Christoph Glötzner (18, Neumarkt in der Oberpfalz, RBA im ASV 1860 Neumarkt), Leander Kress (20, Friedberg, TSV Friedberg), Luisa Grube (20, Göttingen, SSG Blista Marburg), Luca Traichel (16, München, SC Garmisch), Isabell Thal (22, TSV Kareth-Lappersdorf), Maximilian Körner (30, Garmisch-Partenkirchen, SC Partenkirchen).
 
Kader Para Ski nordisch:
Alexander Ehler (52, Leninogorsk (Kasachstan), SV Kirchzarten), Martin Fleig (32, Freiburg, Ring der Körperbehinderten Freiburg), Patrik Fogarasi (46, Dresden, SV Kirchzarten & WSC Oberwiesenthal), Florian Grimm (37, Kempten, SSV Niedersonthofen), Valentin Haag (21, Kirchzarten, SV Kirchzarten), Vivian Hösch (30, Freiburg, SV Kirchzarten), Marco Maier (22, Oberstdorf, SV Kirchzarten), Merle Menje (17, Mainz, StTV Singen), Nico Messinger (27, Freiburg, Ring der Körperbehinderten Freiburg), Johanna Recktenwald (20, St. Wendel, Biathlon Team Saarland), Pirmin Strecker (19, Kirchzarten, SV Kirchzarten), Leonie Walter (17, Freiburg, SC St. Peter), Anja Wicker (30, Stuttgart, MTV Stuttgart), Robin Wunderle (23, Freiburg, SC Todtnau), Linn Kazmaier (15, Oberlenningen, SZ Römerstein), Florian Baumann (20, Beuren, SZ Uhingen).
 
Kader Para Snowboard:
Christian Schmiedt (32, Backnang, SV Germering), Matthias Keller (40, Sigmaringen), Manuel Ness (31, Ochsenhausen, SV Germering).

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