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Beim ersten Weltcup der Saison in Ostende hat das deutsche Para Radsport-Team mit zwölf Podestplatzierungen einen vielversprechenden Start hingelegt. Zweimal Doppel-Gold steht zwei Schockmomenten gegenüber. Doch Zeit zum Durchatmen bleibt nicht: Der Heim-Weltcup im baden-württembergischen Elzach (12. bis 15. Mai) ist nicht minder wichtig.

Der Saisonauftakt in Ostende ist gerade erfolgreich absolviert, da geht es für das deutsche Para Radsport-Team bereits mit dem zweiten von insgesamt drei Weltcups in diesem Jahr weiter. Die Mannschaft ist dafür ins baden-württembergische Elzach im Schwarzwald gereist. Für das Team hat sich nicht nur die Landschaft geändert: Seit den Auftaktrennen in Belgien wissen die Athlet*innen auch, wo sie aktuell im Vergleich zur starken internationalen Konkurrenz stehen.

Frühsommer statt kühler Temperaturen, grünes Bergpanorama statt windiger Küste – so idyllisch sich Elzach für rund 400 Teilnehmende aus mehr als 40 Nationen auch präsentiert: Es geht in den Straßenrennen und beim Zeitfahren erneut darum, wertvolle Weltcup-Punkte zu sammeln. Die deutschen Para Radsportler*innen können selbstbewusst antreten. Zwölf Podestplatzierungen, davon fünfmal Rang eins, sind sie in Ostende eingefahren. „Das war eine tolle Teamleistung, mit der wir nicht rechnen konnten. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt“, sagt der neue Bundestrainer Alexander Bauer.

Doppelsiege für Maike Hausberger und Annika Zeyen

Eine der Senkrechtstarterinnen war Maike Hausberger. Mit zwei Siegen im Zeitfahren sowie im Straßenrennen und als Weltcup-Führende feierte sie einen perfekten Saisonstart. Trotz technisch anspruchsvoller Passagen und starker Winde setzte sich die 27-Jährige vom Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportverein Cottbus in der Startklasse C2 in beiden Rennen mit Willensstärke durch. Ebenso erfolgreich war Annika Zeyen, die einen Doppelsieg in der Klasse H3 holte – und damit die ersten Weltcup-Medaillen ihrer Karriere. Bei den Männern fuhr der fünffache Paralympics-Sieger und amtierende Europameister, Michael Teuber, in der Klasse C1 zweimal auf das Podest – und schaffte es im Zeitfahren sogar ganz nach oben. Pierre Senska hat in der gleichen Startklasse ebenfalls gezeigt, dass mit ihm in dieser Saison zu rechnen ist. Der 33-jährige Berliner belegte im Straßenrennen nach einer windigen Fahrt über 70 Kilometer den zweiten Platz. „Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, aufs Treppchen zu kommen. Das Tempo war von Beginn an hoch“, sagt Senska. „Platz zwei war das Maximale, was ich herausholen konnte. Daher bin ich zufrieden.“

Für die weiteren Podestplatzierungen sorgten Kerstin Brachtendorf, Angelika Dreock-Käser (jeweils Zweite im Zeifahren), Maximilian Jäger (Dritter im Zeitfahren), Jana Majunke und Steffen Warias (jeweils Platz drei im Straßenrennen).

Zwei Schockmomente zum Glück ohne schwere Folgen

Erleichterung war angesagt, nachdem zwei Schockmomente ohne schwerere Folgen blieben. Routinier Hans-Peter Durst stürzte beim Warmfahren unglücklich und musste seinen Start absagen. Doch bereits beim Weltcup in Elzach will Durst wieder angreifen. Teamkollege Steffen Seifert hatte noch mehr Glück: Er war im H3-Rennen in einen schweren Unfall verwickelt. Teamkollege Vico Merklein konnte gerade noch ausweichen, während Seifert in höchster Geschwindigkeit samt Handbike auf ein Gleisbett am Streckenrand geschleudert wurde. Bis auf einige Schürfwunden zog er sich keine Verletzungen zu. Sein Handbike hingegen wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Einer von 17 vielversprechenden Nachwuchsathlet*innen, die der Bundestrainer ins Team geholt hat, ist Jonathan Dertenkötter. Für den 27-Jährigen, der in der Klasse C1 fährt, war es der erste Weltcup seiner Karriere: „Nach dem Zeitfahren habe ich mich ein bisschen geärgert, da wäre Platz vier möglich gewesen. Trotzdem war die Wettkampferfahrung wertvoll für mich“, sagt Dertenkötter. In Elzach hofft er auf einen Platz unter den Top fünf. Während andere noch Lehrgeld zahlen mussten, konnte das neu formierte Tandem Sebastian Müller mit Pilot Christoph Schweizer eine Top-10-Platzierung einfahren. Der Bundestrainer hat das bereits belohnt – mit einer Nominierung für die EM (25. bis 29. Mai) in Schwanenstadt. Doch zunächst steht von Donnerstag bis Sonntag der Heim-Weltcup in Elzach auf dem Programm. Und beim Kräftemessen im Schwarzwald möchte das deutsche Para Radsport-Team ganz besonders glänzen – und diesmal von Schockmomenten verschont bleiben.
 
Quelle: Jessica Balleer

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