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Nach zwei Mal Gold durch Léon Schäfer und Yannis Fischer gibt es auch am Dienstagabend Freude im deutschen Team: Francés Herrmann wirft bei der Para Leichtathletik-WM in Paris mit 17,74 Metern Saisonbestleistung und gewinnt ihre elfte Silbermedaille bei Großereignissen – davon sieben in Silber. Außerdem gibt es einen fünften und zwei siebte Plätze sowie packende Finalvorboten für Mittwoch. Zuvor hatte Yannis Fischer den Wettkampftag aus deutscher Sicht mit dem WM-Titel fulminant eröffnet.

Francés Herrmann war unsicher vor ihrem Wettkampf. Zumindest, was die Konkurrenzsituation betraf. Zwischen Platz zwei und fünf sei alles möglich, mutmaßte die 34-jährige sitzende Speerwerferin vom BPRSV aus Cottbus – Lijuan Zou schien definitiv zu stark zu sein. Letzteres bewahrheitete sich am Ende: Die Chinesin siegte souverän. Doch bis dies feststand, hatte Herrmann auf Platz eins gelegen.

Bereits als dritte von zehn Teilnehmerinnen nahm sie den Speer in die Hand und warf im ersten Versuch 17,74 Meter. Alles über 17 Meter sei stark, hatte ihr Trainer Ralf Paulo schon vor dem Wettkampf gesagt, schließlich war das die vorherige Saisonbestleistung, die sie deutlich übertreffen konnte. Danach hieß es Warten – und von Konkurrentin zu Konkurrentin rückte die Medaille näher. „Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Wenn man früher dran ist, kommt mir das entgegen, weil man nicht so lange warten muss, bis man werfen darf“, sagte Herrmann, in deren Klasse F34 alle sechs Versuche nacheinander ausgeführt werden.

Bei der vergangenen WM 2019 in Dubai blieb Herrmann, die mittlerweile sieben Silber- und vier Bronzemedaillen bei internationalen Großereignissen gewonnen hat, nur Rang vier. Zu diesem Zeitpunkt war sie allerdings auch im fünften Monat schwanger. „Damals saß ich nicht ganz allein auf dem Stuhl und habe dann meinen Sohn meinen Sohn zur Welt gebracht. Da habe ich bei der WM schon gemerkt, dass etwas im Weg war. Jetzt konnte ich frei werfen und bin froh, dass ich wieder meine Medaille habe.“ Und mit Medaille nach Hause zu kommen, „ist immer schön. Doch vor allem, da ich zuletzt viele Erkrankungen hatte und hart kämpfen musste, ist es ein super Ergebnis – auch für meinen Trainer und alle, die mir geholfen haben. Mit Blick auf nächstes Jahr ist es ein toller Baustein – so kann es weitergehen.“
 
Erneut Platz fünf für Menje, Streng und Floors im Finale
 
Für Merle Menje gab es wie am Vortag über 5000 Meter auch über 800 Meter Rang fünf in einem sehr schnellen Rennen. Die 18-jährige Doppel-Europameisterin, die am Freitagabend noch ihren Abi-Ball feierte, hat noch weitere Starts über 100, 400 und 1500 Meter. Nele Moos über 100 Meter in der Klasse T38 und Isabelle Foerder in der Klasse T35 über 200 Meter wurden in ihren Finalläufen Siebte. Felix Streng und Johannes Floors qualifizierten sich in packenden 100-Meter-Rennen für das Finale am Mittwochabend, auch Nicole Nicoleitzik sprintete in den Endlauf über diese Distanz. Bereits am Mittwochvormittag haben Kugelstoßer Niko Kappel und Weitspringer Andreas Walser gute Medaillenaussichten, außerdem startet Speerwerferin Lise Petersen sowie Merle Menje im Vorlauf über 1500 Meter.

Nach dem zweiten Wettkampftag mit deutscher Beteiligung hat das deutsche Team durch Léon Schäfer und Yannis Fischer zwei Gold- und durch Francés Herrmann eine Silbermedaille gewonnen.

Text: Nico Feißt / DBS

Weitere Informationen:

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