Sport kann bei Betroffenen die motorischen und körperlichen Symptome verbessern und fördert die kognitive Leistungsfähigkeit
Frechen, 11. April 2019. Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ist die Anzahl der weltweiten Parkinson-Erkrankungen von 2,5 Millionen im Jahr 1990 auf 6,1 Millionen in 2016 gestiegen. Neben dem Alter werden auch immunologische, metabolische oder umweltbedingte Ursachen als Auslöser vermutet. Zum heutigen Welt-Parkinson-Tag informiert der Deutsche Behindertensportverband (DBS), dass aktuelle Hochrechnungen von bis zu 400.000 Parkinsonerkrankten in Deutschland ausgehen, die einen Anspruch auf ärztlich verordneten Rehabilitationssport haben können.
Zu den häufig auftretenden Symptomen der chronischen Erkrankung zählen neben einem kleinschrittigen Gang, verstärktem Zittern sowie einer Muskelsteife in Armen und Beinen auch nicht-physische Symptome.
Sport wird bei Parkinson-Erkrankungen in der Regel eingesetzt, um die motorischen bzw. körperlichen Symptome zu verbessern. Eine umfassende Literaturanalyse von Wissenschaftlern der Deutschen Sporthochschule Köln sowie der University of the Sunshine Coast (Queensland, Australien) ergab jedoch, dass Sport auch für die Therapie kognitiver Symptome wichtig ist. Die Wissenschaftler sehen vielversprechende Signale, durch Bewegungstraining, nicht nur die körperlichen, sondern auch die nicht-körperlichen Symptome, wie beispielsweise die kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Demensprechend spielt der Sport eine wichtige Rolle im Rahmen der Behandlung von Parkinson. Jedoch ist der Rehabilitationssport noch nicht als gängige Reha-Maßnahme für Parkinsonerkrankte verbreitet: „Nur wenige Betroffene und deren Angehörige wissen überhaupt, dass es einen gesetzlichen Anspruch auf ärztlich verordneten Rehabilitationssport gibt“, erklärt Katrin Kunert, Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport des DBS.
Der ärztlich verordnete Rehabilitationssport ist eine gesetzliche Anspruchsleistung für Menschen mit oder mit drohender Behinderung sowie chronischer Erkrankung. Informationen zum Rehabilitationssport für Teilnehmende und Angehörige finden Sie in unserem „Wegweiser zum Rehabilitationssport“. Das Informationsblatt „Verordnung von Rehabilitationssport“ ist ein Leitfaden für verordnende Ärztinnen und Ärzte.
Der DBS mit seinen 17 Landesverbänden und rund 6.300 Vereinen ist der größte Leistungserbringerverband für ärztlich verordneten Rehabilitationssport in Deutschland.
Die Vereine der DBS-Landesverbände bieten über 200 Rehabilitationssportangebote speziell für Parkinsonpatienten an. Darüber hinaus kann mit der Diagnose Morbus Parkinson auch an den knapp 2.000 Angeboten im Bereich Neurologie teilgenommen werden.
Rehabilitationssportgruppen in Ihrer Nähe können Sie hier finden.