Sport in Kürze:
Schwimmen, Radfahren, Laufen: Max Gelhaar beherrscht den Dreikampf mit diesen Sportarten wie kaum ein anderer. Bei den Paralympischen Spielen in Paris 2024 geht der Para Triathlet in der Startklasse „PTS3“ auf Medaillenjagd. Die Vorzeichen dafür stehen nach einem hervorragenden Saisonverlauf gut. Dabei beginnt seine Karriere steinig – mit einer schweren Verletzung in seinem ersten Wettkampf.
Der Deutsche Behindertensportverband e.V. (DBS) und McDonald’s Deutschland setzen nach ihrer erfolgreichen digitalen Kampagne „We the (in)visible“ das nächste sichtbare Zeichen für den Para Sport. Ab dem 25. Juli sind die Schlümpfe zurück im Happy Meal. Auf den Rollstuhlbasketball-Schlumpf, der vor zwei Jahren für viel positives Feedback bei Para Sportler*innen und Vereinen sorgte, folgt mitten im Sportsommer nun eine ganze Sammlung. Jeder der 15 Schlümpfe steht für eine andere olympische oder paralympische Disziplin. Mit ihnen wollen der DBS und McDonald’s im Rahmen ihrer Partnerschaft die Aufmerksamkeit für den Para Sport erhöhen und auf die Bedeutung gesellschaftlicher Teilhabe im Alltag und Sport hinweisen.
40 Tage vor der Eröffnung der Paralympischen Spiele ist das Team Deutschland Paralympics für Paris 2024 offiziell nominiert worden. Fest steht: Die Mannschaft wird in der französischen Hauptstadt größer sein als bei den Spielen vor drei Jahren in Tokio und will zwischen dem 28. August und 8. September für Furore sorgen. 142 Athletinnen und Athleten sowie fünf Guides in 18 Sportarten werden Deutschland beim drittgrößten Sportevent der Welt vertreten – weitere Startplätze könnten folgen.
Para Kanu: Fünf EM-Medaillen für Deutschland
Bei den Para Kanu-Europameisterschaften im ungarischen Szeged haben sich allen voran die Damen in sehr guter Form präsentiert. Für Edina Müller, Anja Adler und Lillemor Köper gab es jeweils die Silbermedaille zu bejubeln – Esther Bode freute sich außerdem über Bronze. Den dritten Platz gab es auch für Moritz Berthold. Bundestrainer André Brendel war mit den gezeigten Leistungen seines Teams sehr zufrieden.
„Die Leistungen unserer Sportlerinnen in den paralympischen Disziplinen spiegeln voll den Saisonaufbau wider. Sie sind die Rennen voll aus dem Training heraus gefahren und haben in den Rennen alles umsetzen können, was vorher bearbeitet wurde. Daher bin ich sehr zufrieden mit den Leistungen des gesamten Teams", lobte André Brendel.
Ebenfalls sehr erfreut über ihre eigene Leistung war auch Anja Adler. Nach der Bronzemedaille bei der WM vor gut drei Wochen wurde es dieses Mal sogar der zweite Platz: „Ich bin super happy über die Silbermedaille. Am Ende hat ein bisschen gefehlt auf die Ungarin, aber bis Paris ist ja noch viel Zeit, um das herauszuholen.“ Die 35-jährige Rollstuhlfahrerin vom SV Halle zeigte im Kajak der Startklasse Kl 2 einen starken Start, musste dann aber die Ungarin Katalin Varga ziehen lassen. Adler ging bei diesen Europameisterschaften außerdem im Va´a an den Start. Dort belegte sie in der Startklasse Vl 3 den undankbaren vierten Platz. „Mein Fokus liegt voll auf dem Kajak, mit dem ich in Paris starten werde. Ich wollte einfach wissen, wo ich im Va'a stehe“, resümierte Adler.
Auch Edina Müller vom Hamburger KC war in Ungarn zweimal am Start. Sie krönte ihr Rennen im Kajak ebenfalls mit der Silbermedaille. „Es waren für mich schwierige Bedingungen mit dem Wind von schräg vorn. Ich bin wohl die leichteste Sportlerin in der Konkurrenz der Startklasse Kl 1, und deshalb komme ich damit nicht so gut zurecht. Am Ende fehlte noch ein bisschen, aber ab Juli liegt der Fokus voll auf den 200-Meter-Rennen in Paris. Vorher starte ich noch in meiner Heimatstadt Hamburg bei den norddeutschen Meisterschaften“, erklärte die 40-jährige Sporttherapeutin, die im Va’a ebenfalls Vierte wurde.
Für das dritte silberne Edelmetall der deutschen Para Kanu-Nationalmannschaft sorgte Edina Müllers Vereinskollegin Lillemor Köper in der Startklasse Vl 1. Bei starkem Gegenwind musste sie nur einer Konkurrentin den Vortritt lassen. Unmittelbar hinter ihr kam Esther Bode als Dritte ins Ziel. Sie sagte hinterher: „Ich bin froh, hier überhaupt starten zu können. Eine schmerzhafte Verletzung hat mich doch recht eingeschränkt.“
Felicia Laberer verfehlte das Podium mit ihrem vierten Platz indes denkbar knapp. „Die Leistungsdichte in der schnellsten Startklasse Kl 3 wird immer größer. Es wird im Hinblick auf die Paralympics sicher von der Tagesform jeder einzelnen Paddlerin abhängen, wer die Bootsspitze vorne haben wird", sagte Bundestrainer Brendel zur Situation in dieser Startklasse und den Aussichten der 23-jährigen Athletin vom SC Berlin Grünau.
Für die einzige Medaille bei den Herren sorgte Moritz Berthold mit Bronze im Va´a der Startklasse Vl 1. „Die Medaille war mein Ziel. Es war ein mega Fight und ich bin total stolz, dass ich meine Trainingsleistungen hier abrufen konnte.“ Der Bundestrainer bestätigte: „Moritz zeigt eine deutliche Entwicklung durch sein Training seit dem letzten Jahr.“ Der 25-jährige Rollstuhlfahrer vom ESV RAW Cottbus kam deutlich vor Abdullah Zaror ins Ziel, der in seinem ersten internationalen Wettkampf den achten Platz belegte. Maik Polte landete im Finale der Startklasse Vl 3 auf dem achten Platz. Sein Vereinskamerad vom SV Halle, Anas Al Khalifa, schied im Semifinale der Vl 2 aus.
Auch für die Starter*innen mit intellektuellen Einschränkungen im deutschen Team waren es erfolgreiche Europameisterschaften. Sie gewannen in den Wettbewerben Kajak-Einer und Unified-Zweier dreimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze.
Text: Christel Schlisio / DBS
Auf einen großartigen Sportabend im TV können sich alle Sportfans am 28. August freuen: Bevor die Paralympischen Spiele auf den Champs-Élysées in Paris eröffnet und die Feierlichkeiten zur Primetime live im Free TV zu sehen sein werden, wird das Topspiel in der ersten Runde des DFB-Pokals, FC Carl Zeiss Jena gegen den Double-Sieger Bayer Leverkusen, live im ZDF und auf Sky übertragen.
Wenn Weitspringer Markus Rehm nach seiner fünften paralympischen Goldmedaille greift, wenn Johannes Floors, Felix Streng und Léon Schäfer im Stade de France über die Tartanbahn fliegen, dann sind das nicht nur sporthistorisch große Momente. Zum ersten Mal überträgt die ARD Wettbewerbe der Paralympics aus Paris zur Primetime. Am 2. und 4. September heißt es nach der Tagesschau um 20.15 Uhr: Paralympics live.
Drei Medaillen und ein Paralympics-Slot binnen 46 Minuten: Das deutsche Para Leichtathletik-Team hat am letzten Wettkampftag der Weltmeisterschaften im japanischen Kobe einen perfekten Abend erlebt. Erst sprintete Johannes Floors zu seinem vierten 400-Meter-Titel in Folge, kurz darauf sicherte sich Lindy Ave auf der Ziellinie Silber. Zum Abschluss siegte Léon Schäfer erstmals über 100 Meter und krönte sich damit zum Doppel-Weltmeister von Kobe 2024. Insgesamt hat das deutsche Team sechs Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen.
Weitsprung-Weltrekordhalter Markus Rehm bleibt auch bei der Para Leichtathletik-WM im japanischen Kobe unbesiegt und fliegt zu seinem 15. großen Erfolg, während Noah Bodelier im gleichen Wettkampf auf Platz vier landete. Bereits am Vormittag hatte ihre Leverkusener Teamkollegin Jule Roß für Jubel gesorgt, als die 17-Jährige zur Paralympics-Norm über 400 Meter stürmte. Mathias Schulze stieß die Kugel zu Rang sieben.
Merle Menje ist die Athletin der Stunde bei der Para Leichtathletik-WM im japanischen Kobe: Nach Silber über 5000 Meter und Gold über 800 Meter holte die 19-jährige Rennrollstuhlfahrerin am Dienstag Bronze über 1500 Meter. Jule Roß knackte über 400 Meter einen 35 Jahre alten deutschen Rekord und sprintete ins Finale. Speerwerferin Martina Willing wurde Sechste.
Niko Kappel hat es geschafft: Bei der Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft im japanischen Kobe gewann der 29-jährige Kugelstoßer vom VfB Stuttgart mit 14,23 Metern die dritte Goldmedaille für die deutsche Nationalmannschaft. Für den kleinwüchsigen Weltrekordhalter ist es nach dem Paralympics-Sieg 2016 und dem WM-Titel 2017 der dritte große Erfolg seiner Karriere. Der sehbehinderte Weitspringer Andreas Walser wurde mit 6,64 Metern Sechster.