Sport in Kürze:
Am letzten Wettkampftag der Para Kanu-WM in Duisburg haben die deutschen Para Kanutinnen Edina Müller und Felicia Laberer zwei Quotenplätze für das deutsche Team für die Paralympics 2024 in Paris geholt. Laberer sicherte sich in der Startklasse KL3 nach einem beherzten Rennen die Bronzemedaille. Müller verpasste das Podium in einem starken Teilnehmerfeld knapp und landete auf dem vierten Rang.
Der letzte Wettkampftag des Multisport-Events in Rotterdam (Niederlande) war für die deutschen Sportler*innen ein erfolgreicher, im Para Badminton gewannen Rick Hellmann (WH2) und Thomas Wandschneider (WH1) sowohl jeweils im Einzel als auch gemeinsam im Doppel Gold. Bei den Para Radsportler*innen gab es vier Silbermedaillen bei den Straßenrennen durch Angelika Dreock-Käser (T2), Annika Zeyen (H3), Andrea Eskau (H5) und Vico Merklein (H3). Insgesamt sammelte die deutsche Delegation bei der Erstauflage der European Para Championships sechsmal Gold, neunmal Silber und achtmal Bronze.
Neben Blindenfußball werden auch die Sportarten Para Judo und Goalball im Rahmen der IBSA World Games, der weltweit größten Sportveranstaltung für Sportler*innen mit Sehbehinderung, ausgetragen. Während die deutschen Judoka im britischen Birmingham nur zwei Wochen nach den European Para Championships um WM-Medaillen und wichtige Paralympics-Punkte kämpfen (23. bis 25. August), spielen die deutschen Goalball-Teams vom 20. bis 27. August im rund 40 Kilometer von Birmingham entfernten Coventry um direkte Tickets für die Spiele in Paris 2024.
In wenigen Tagen startet die Mannschaft von Cheftrainer Martin Mania in Birmingham (England) in das Abenteuer Weltmeisterschaft (15. bis 25. August). Nach 2014 ist die deutsche Auswahl erst zum zweiten Mal bei einer WM vertreten. Kapitän Alexander Fangmann, der damals bei der Endrunde in Tokio mit dabei war, spricht daher von einer „Riesenerfahrung“, die die Mannschaft bei dem „Highlight“ sammeln wird, zumal die WM im Rahmen der IBSA World Games ausgetragen wird – der weltweit größten Sportveranstaltung für blinde und sehbehinderte Sportler*innen. Über 1000 Athlet*innen aus 70 Nationen werden erwartet. So finden in Birmingham auch die Para Judo-Weltmeisterschaften (23. bis 27. August) sowie das Paralympics-Qualifikationsturnier im Goalball (20. bis 27. August) statt.
Als der Vize-Weltmeister Graham Finlay aus Großbritannien über die Ziellinie gefahren ist und die Zeit des Führenden Matthias Schindler um 1,98 Sekunden verpasst hatte, da schrie der Deutsche den Jubel heraus: Schindler (C3) ist bei der Para Radsport-WM im schottischen Dumfries Weltmeister im Zeitfahren geworden. Damit hat sich der 41-Jährige einen lang gehegten Traum erfüllt. Maike Hausberger (C2) profitierte von der Panne einer Konkurrentin und bleibt Zeitfahr-Weltmeisterin. Ausnahmeathlet Michael Teuber (C1) überzeugte zudem und gewann Silber.
Die deutsche Rollstuhltennis-Nationalmannschaft hat bei der erstmals ausgetragenen Europameisterschaft in Rotterdam zwei Bronzemedaillen gewonnen. Die Zwillingsbrüder Maximilian und Marcus Laudan freuten sich in der Quads-Klasse über eine kampflose Medaille, da ihre Gegner aus Israel (Elay Chayot / Yosi Saadon) aufgrund einer Verletzung zur entscheidenden Partie nicht antreten konnten. Die Freude über Platz drei war bei Maximilian Laudan dennoch vorhanden: „Als Athlet möchte man immer lieber sportlich gewinnen, aber es ist trotzdem schön!“
Mit einem Paukenschlag hat aus deutscher Sicht der achte Wettkampftag der Para Radsport-WM begonnen. Zum Auftakt der Straßen-WM im schottischen Dumfries ist Dreiradfahrer Maximilian Jäger (T2) Weltmeister im Zeitfahren geworden. Ein hervorragendes Ergebnis fuhren auch die Frauen ein: Angelika Dreock-Käser ist neue Vize-Weltmeisterin, Teamkollegin Jana Majunke wurde Vierte. Auch die Handbiker*innen greifen heute ins Geschehen ein.
Die schottische Stadt Dumfries hat sich bereits am ersten Tag der Straßen-Wettbewerbe (9. bis 13. August) bei der Para Radsport-WM als gutes Pflaster für die deutschen Athletinnen und Athleten erwiesen. Vier Medaillen hat das deutsche Team zum Auftakt geholt. Handbikerin Annika Zeyen (H3) gewann die Silbermedaille im Zeitfahren. Andrea Eskau (H5) durfte sich bei ihrem Comeback auf der internationalen Bühne ebenfalls über Silber und damit den Vize-Weltmeistertitel freuen. Eine Schrecksekunde gab es allerdings.
Bei der Erstauflage der European Para Championships (EPC) in Rotterdam (Niederlande) haben die deutschen Judoka einen fulminanten Start hingelegt. Lennart Sass sicherte sich Silber, für Ramona Brussig und Tabea Müller gab es jeweils Bronze.
Minuten nach dem Rennen noch fuhr sie ihre Runden auf der Bahn – und hatte selbst noch nicht begriffen, was ihr da gerade gelungen war: Maike Hausberger hat zum Abschluss der Bahn-Wettbewerbe bei den Para Radsport-Weltmeisterschaften in Glasgow (Schottland) die Goldmedaille im Scratch gewonnen. Die neue Weltmeisterin siegte völlig überraschend – und belegte damit auch im Mehrkampf, dem Omnium, Rang drei. Sechs WM-Medaillen stehen nach sieben Wettkampftagen in Glasgow auf dem Konto der deutschen Para Radsportler*innen. Das Team habe „den Plan mehr als erfüllt“, sagte ein sichtlich bewegter Markus Wähner, Disziplintrainer Bahn. Die Wettbewerbe auf der Bahn sind nun zu Ende, doch die Teilnehmer*innen der Straßen-WM stehen bereits in den Startlöchern.